Ultraschallprüfung (UT)
Manuelle, mechanisierte und automatisierte UT-Systeme
Bildgebende Ultraschallprüfung
Phased Array, ToFD – für Schweißnähte und komplex geformte Prüfobjekte
Bei diesen teil- oder vollautomatisierten Ultraschalltechniken können wir aufgrund besonderer Prüfköpfe Schweißnähte wie auch Prüfobjekte mit komplexen Geometrien (Bsp.: Radsatzwellen oder geschweißte Rohre) schnell und ganzheitlich erfassen sowie Fehler besser erkennen.
Das Phased Array-System etwa basiert auf einem Ultraschallkopf, der viele Einzelelemente enthält (in der Regel 16 bis 256). Sie sind in einem Sensor zusammengeschlossen und senden und empfangen den Schallimpuls. Die Sendeimpulse der Elemente generieren ein Schallbündel, eine Art Wellenfront, die per Computer gesteuert und angeregt werden kann. Die eingehenden Impulse kombinieren sich ebenfalls zu einer einzigen Darstellung – einem so genannten Ultraschallbild ähnlich wie in der Medizin. Mit einem Sensor können wir so unterschiedliche Ultraschallprofile erstellen. Die Prüfgeschwindigkeiten sind deutlich schneller gegenüber herkömmlichen Ultraschallverfahren, die Resultate besser. Wegen der breiteren Abtastung können wir mit Phased Array-Systemen beispielsweise Wanddicken besonders gut vermessen.
Das ToFD-Verfahren setzen wir vor allem bei einer schnellen Überprüfung von Schweißnährten und ihren Wärmeeinflusszonen ein, um relativ genau und schnell die Länge, Tiefe und Höhe eines Fehlers bzw. einer Ungänze bestimmen können. Dabei arbeiten wir teil- oder vollautomatisiert mit Prüfkopfpaaren (Sendern und Empfängern). Trifft der Ultraschallimpuls auf Risse, Poren, Lunker (Ungänzen), werden von dessen Rändern so genannte Diffraktions- oder Beugungswellen an den Empfänger zurückgesendet und erzeugen eine Anzeige. Anhand der Laufzeit der oberen und unteren Spitze können wir sie der jeweiligen Ungänze zuordnen. Ein Scan-Bild entsteht, wenn man mehrere Ultraschallbilder aneinanderreiht.
LSITM (Large Structure Inspection) – Wanddicken messen bei laufendem Betrieb
Das von Mistras selbst entwickelte LSI-Prüfsystem können wir im laufenden Betrieb anwenden. Dabei bewegt sich ein magnetischer, selbstfahrender Prüfkopf (Crawler) automatisiert auf großen Flächen Stück für Stück von links nach rechts. Dadurch erhalten wir ein zusammenhängendes Bild der Wanddicken etwa von hohen Tanks, Tankdächern, Flachbodentanks, liegenden Behältern, Druckbehältern, Wärmetauschern oder sogar Rohrleitungen. Das LSI-System speichert die Wanddicken mit genauer Lage als A-, B- und Scans und stellt sie grafisch in Farbe mit absoluten Werten dar. Erosionen, Korrosionen, Verschleiß und andere Unregelmäßigkeiten im oder am Bauteil können wir so sicher identifizieren und bewerten.
Guided Waves – der schnelle Screen über weite Strecken
Mit dieser neuen Screening-Technologie können wir längere Abschnitte von Rohrleitungen, Rohrbrücken, Leitungen in Straßendurchführungen oder isolierte Leistungen sicher und schnell kontrollieren. Vor allem in der Petrochemie, Chemie und Kraftwerken müssen Rohrsysteme regelmäßig auf Schäden geprüft werden. Das Prüfverfahren Guided Waves arbeitet dabei mit niederfrequenten Ultraschallwellen, die mittels eines Prüfrings in das Rohr eingebracht werden. Mehr als 25 Meter einer Rohrleitung in beide Richtungen können unsere Prüfer – ausgehend vom Prüfring – bei einer Messung flächendeckend erfassen. Die Guided Waves-Prüfung ist auch bei laufendem Betrieb möglich.